Business-Coaching als Beruf mit Zukunft

Business-Coaching: Ihr neues Berufsumfeld? Sicher haben Sie schon einiges über diesen erfüllenden Beruf gehört. Hier ein kleiner Einblick in Methodik und Berufsalltag und ein konkreter Tipp für eine Business-Coach-Ausbildung.

Weshalb Business-Coaching kinderleicht ist …

… und weshalb sich Erwachsene so schwertun.

Ein vierjähriges Kind stellt fast 400 Fragen pro Tag: unbefangen, instinktiv und einfallsreich. In den ersten Jahren kommen auf diese Art rund 40 000 Fragen zusammen. Auch wenn Eltern stöhnen: Die Fragen sind notwendig, damit sich in den Köpfen der Kleinen Synapsen bilden.

Der erwachsene Mensch stellt kaum noch Fragen. Es ist sogar noch schlimmer: Oft teilt er Ratschläge aus, bevor er überhaupt Fragen gestellt hat.

«Man lernt nur, wenn man fragt.»

Dies sagt der japanische Unternehmer Jōichi Itō.

Recht hat er. Deshalb muss auch ein Business-Coach Fragen stellen. Wie anders soll er sonst herausfinden, was seinen Klienten bewegt, was dessen Weltbild ausmacht und was nötig ist, um den Coaching-Prozess zu steuern?

Die Qualität Ihrer Fragen erkennen Sie an den Antworten

Fragen sind das Herz des Coachings. Sie sollen wertschätzend und ermutigend sein, damit sich für den Coachee ein Lernfenster öffnet.

Gute Fragen sind leicht. Sie ermöglichen dem Coachee klare Antworten. Als Coach müssen Sie sich keine Sorgen machen, deshalb inkompetent oder naiv zu wirken.

Mit sorglosen und leichten Fragen gelingt es, die innere Denkwelt Ihres Coachees zu erweitern.

Die Antworten des Coachees offenbaren seine Gefühls- und Denkwelt auf verschiedenen Ebenen. Gutes Zuhören «hört» deshalb verbal und nonverbal: Während der Coachee antwortet, haben Sie die Gelegenheit, dessen Gefühlsströme zu beobachten. Sie erfahren auch, welche Fragen er bereits durchdacht hat und welche neu sind.

Durch gutes Zuhören erhalten Sie als Coach alle notwendigen Informationen. Sie profitieren davon, wenn Sie gelernt haben, unbekümmert und scheinbar naiv zu fragen.

Ziele eines Coachings

Die übergreifenden Ziele eines Coachings sind stets

  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Selbstverantwortliches Handeln
  • Entdecken und Einsetzen persönlicher Stärken und Kompetenzen.

Der Coachee kommt mit individuellen Fragen zum ersten Treffen. Meist hat er sie Wochen oder Monate vor sich hergeschoben. Inzwischen ist ihm klar, dass er professionelle Hilfe braucht oder dass sie ihm doch sehr nützlich ist.

Zuerst den Coaching-Auftrag klar formulieren

Ein klarer Coaching-Auftrag hört sich selbstverständlich an. Doch neben den bewussten Fragen stehen meist unbewusste, nicht reflektierte Themen im Raum. Der Coachee übersieht seine blinden Flecken.

Das wahre Thema versteckt sich oft hinter dem bewusst Formulierten und wird erst im Verlauf des Coachings offenbar.

Der Coach ist darauf vorbereitet. Doch es ist wichtig, das vom Coachee präsentierte Thema ernst zu nehmen. Das präsentierte Thema offenbart die Auslöser, die den Wunsch nach einem Coaching geweckt haben. Die Auslöser formuliert der Coachee etwa in der Form

«Unter Druck reagiere ich so, dass …» oder «Herr Meier löst bei mir das Gefühl aus, dass …»

Das Sich-bewusst-Machen der Auslöser und Trigger ist eine wichtige Phase. Sie hilft dem Coachee, bewusster mit schwierigen Situationen umzugehen, und versetzt ihn in die Lage, «vor- statt nachzudenken», sich bewusst auf eine Situation einzustellen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu ergreifen.

Die Fragen hinter den Fragen

Dennoch bleibt die Frage nach dem tieferliegenden Thema. Um dieses aufzuspüren und zu verstehen, benötigt der Coach psychologische Menschenkenntnisse. Sein Wissen kombiniert er mit einer guten Wahrnehmung:

  • Wie ist der Coachee gestrickt?
  • Worin liegt der Kern seiner Persönlichkeit?
  • Was sind seine Antreiber?

Die Beziehung zu seinem Coachee muss der Coach richtig wahrnehmen und für die Zukunft gestalten.

Gutes Zuhören, eine einfühlende Kommunikation und eine ganzheitliche Beziehungsgestaltung wirken Wunder. Unterschätzen Sie als Coach die Macht der Soft Skills nie! Die gelebte Sozialkompetenz ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Menschen. Speziell im Verhältnis Coach – Coachee kommt es darauf an, dass sich der Coachee sicher fühlt. Die gefühlte Geborgenheit entscheidet über die gedankliche Bewegungsfreiheit: Nur wo sich der Mensch gut aufgehoben fühlt, ist er bereit, etwas Neues auszuprobieren.

Konsequente Selbstreflexion ermöglicht dem Coachee, die Rolle des Passagiers zu verlassen und Pilot seiner Gedanken zu werden. Dies erst ermöglicht die optimale Selbststeuerung. Eine gelungene Selbstreflexion zeigt sich in einer verstärkten Selbstwahrnehmung und Beobachtung.

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